Completely unusual at the time, a real first mover, using fundamental colors in the De Stijl palette: Byrne’s Euclid from 1847.
Wunderbar! Eine großartige Idee, buntes Papier (oder zumindest den Eindruck davon) zu verwenden, um ein einfaches Chart darzustellen. Das war meine erste Reaktion als ich die Grafik gesehen habe. Aber ich habe mich – wie so oft – von der hohen ästhetischen Qualität blenden lassen.
Die Absicht war es, etwas zum Thema Fasten-High zu sagen. Den Zustand nämlich, den man bei langem Nahrungsentzug durch die Ausschüttung diverser Hormone erreicht, ggf. vergleichbar mit dem Runners-High. Dazu wurde einer Person per Kernspin ins Gehirn geschaut.
Idee und ästhetische Form: Top
Usability und Informationsgehalt: Flop
Autor unbekannt
Die form-follows-function-Diskussion. Schön und mühselig. Denn sie suggeriert, es gäbe dort, auf der einen Seite, einen Inhalt, der nur drauf warten würde, in die eine, richtige Form gegossen zu werden und, auf der anderen Seite eine Form, deren einzige Existenzberechtigung es ist, diesem Inhalt gerecht zu werden. Das kann man so sehen. Und die Klage, dass Formen – sprich: Design – zu eigenständig seien und dem Inhalt oder der dazugehörenden Funktion nicht gerecht würden, ist sicher auch mancherorts angebracht.
Dass der Inhalt, die Funktion jedoch ohne die Form gar nicht transportierbar, nicht handlungsfähig wäre, das wird schnell vergessen.
Ein beliebiger Satz, ausgedrückt …
… durch Sprache:
… durch Schrift:
… und:
… den Rezeptionskontext:
Dies alles nur um zu sagen: Der Inhalt ist wichtig, aber nur ein Teil von dem, was transportiert und rezipiert wird. Ohne Form wäre der Inhalt nichts und ohne Inhalt würde sich auch die Form nicht wahrnehmen lassen. Und wie schon Adolf Loos (Ornament und Verbrechen) festgestellt hat (und bestimmt nicht so gemeint hat, wie ich es hier interpretiere): Jede Form hat einen kulturellen Kontext, der ihr selbst wieder Inhalt gibt. Und McLuhan lass ich jetzt mal weg.
Kurz gesagt: Inhalt und Form, ein Dream Team. Abhängig voneinander, nicht lebensfähig ohne den jeweils anderen.